Technik als Ermöglicher – Michael Bartz / derStandard

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Auch die Zusammenarbeit über Unternehmensgrenzen hinweg ist im Wandel begriffen. Die Technik und all ihre Werkzeuge in der neuen Welt des Arbeitens als verbindendes Element

Kunden, für die es schlichtweg keine Relevanz hat, ob Sublieferanten mit dabei sind, die nur rasche Lösungen und Statusmeldungen über den Fortschritt fordern. Lieferanten, die zu Verbündeten und Partnern werden (müssen), um trotz großen Konkurrenzdrucks mit Qualität, Geschwindigkeit und Flexibilität zu punkten und nicht der Preisspirale zu unterliegen. Damit seien einige der Facetten genannt, die auf Unternehmen zukommen. Ein Element verbindet all diese Themen: die Technik und all ihre Werkzeuge.

Es wäre kaum der richtige Zugang, sich der neuen Welt des Arbeitens ausschließlich von der Technikseite zu nähern. Zu oft wurden schon Technologien eingeführt, die dann rasch in Vergessenheit geraten sind, zu häufig schon neue Tools und Werkzeuge integriert, die kaum ein Mitarbeiter jemals genutzt hat. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich eine solche Investition in sogenannte „sunk costs“ verwandelt, ist einfach zu groß, wenn vorher nicht geprüft wird, ob die ins Auge gefasste Technologie auch tatsächlich die Geschäftsprozesse und Mitarbeiter dort unterstützt, wo es sinnvoll ist.

Neue Handlungsweisen

Denn so umständlich und ineffizient ein gelebter Vorgang im Unternehmen auch sein mag, die Mitarbeiter werden immer wieder zu ihm zurückkehren (oder gar nicht davon ablassen), wenn die neu vorgestellten Handlungsweisen keine für sie spürbaren Verbesserungen bringen.

Josef Jarosch General Manager Alpine, Unify GmbH: „Wir merken, dass die technischen Möglichkeiten uns vermehrt überfordern. Die nächste Generation an Kommunikationslösungen wird sich diesem Problem stellen müssen.“

Die Krux ist also, dass die Mitarbeiter, die User des Tools und der Technologie, diese als für sich vorteilhaft sehen müssen. Passiert dieses nicht, wurden bei der Einführung wichtige Hausaufgaben nicht gemacht.

Neue Lösungen

Und dennoch, ohne technologischen Fortschritt, ohne Smartphones oder Videotelefonie, ohne Social Collaboration und Cloud-Lösungen, ohne Unified Communications gäbe es auch all diese Veränderungen nicht, gäbe es auch keine neue Welt der Arbeit.

Martin Katzer, Vorsitzender der Geschäftsführung T-Systems Austria: „Heute nutzt fast die Hälfte der Mitarbeiter Online-Zusammenarbeit, Social Networks oder diverse Tools aus dem Netz. Mit diesem Angebot wie auch damit, mit „Bring your own Device“ sicher in der Unternehmens-IT eingebunden zu sein, schaffen wir eine Basis, um Mitarbeiter enger an uns zu binden.“

Denn wenn wir bei unserer mobilen Arbeitsweise immer noch auf GPRS-Geschwindigkeit angewiesen wären, würde heute kaum jemand auf die Idee kommen, woanders als im Büro und zu Kernarbeitszeiten seine To-dos zu erledigen.

Neue Tools

Herausfordernd und kostenintensiv ist oft, die Basisinfrastruktur zu schaffen. Flächendeckendes WLAN beispielsweise erfordert bauliche Maßnahmen; Zugriff auf zentrale Systeme sind Security-Herausforderungen, und dazu bedarf es oft Investitionen in ausreichender Bandbreite. Diese sind zu lösen und kosten Geld.

Aber die Technologie und all ihre neuen Werkzeuge sind der Grundstein für die neue Welt des Arbeitens. Sie sind aber keinesfalls ein Selbstzweck sondern erfüllen reine Enabler-Funktionen. Wer sich dem Thema nur von der Technikseite aus nähert, wird fast zwangsläufig an der Unternehmenskultur scheitern. Und wird feststellen, dass diese sogenannten „soft facts“ härter als gedacht sein können.

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